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BIM Blog

Wie bereits berichtet, steht Ihnen im Rahmen der Carbon Insights (CO2 Analyse) beta die Vorschau einer ersten Implementierung unserer Plattform für die Berechnung von grauen Emissionen direkt aus dem Revit Modell.

Die Grundlage

für eine Berechnung der grauen Emissionen ist der Karbonkoeffizient bzw. CO2-Äquivalent (CO2e), der das relative Treibhauspotential des Materials bzw. Bauprodukts beschreibt. Dieser Wert wird von offiziellen Instituten in Form von normkonformen Datensätzen nach DIN-EN-Normen 15978 und 15804 in den sogenannten Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declaration, EPD) veröffentlicht. In Deutschland werden diese Datensätze auf der oekobaudat.de Plattform kostenfrei zur Verfügung gestellt, und können von anderen Diensten oder Datenbanken eingebunden werden.

Die CO2 Analyse in Revit arbeitet mit Datensätzen von Building Transparency, einer global EPD-Plattform, die auch eigene Werkzeuge und eine wachsende Datenbank von deutschen bzw. globalen EPDs bietet. Eine direkte Anbindung an die oekobaudat.de Plattform wird aktuell geprüft.

Bei der Berechnung von grauen Emissionen werden im ersten Schritt die Materialmengen aus dem BIM Modell mit den EPDs bzw. dem darin enthaltenen Karbonkoeffizienten CO2e gemappt, wodurch ein Gesamtwert ermittelt werden kann:

Was ist das Besondere an der CO2 Analyse in Revit?

Die CO2 Analyse in Revit fokussiert sich auf frühe Entwurfsphasen und ermöglicht daher eine Berechnung wahlweise anhand eines Körpermodells oder anhand von Modellelementen wie Wänden. Um diese Flexibilität zu ermöglichen, wird die Berechnung anhand des Revit Energiemodells durchgeführt.

Aus diesem Grund ist es vor der ersten Verwendung der Analyse wichtig, die Einstellungen des Energiemodells zu überprüfen. Um einzelne Wandschichten eines Modells auszuwerten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  • In den erweiterten Einstellungen des Energiemodells muss die Option Detaillierte Elemente aktiviert werden
  • Jedes Material muss thermische Eigenschaften haben (beachten Sie, dass die genauen Werte in diesem Tab für die grauen Emissionen erstmal nicht relevant sind – sie müssen nur vorhanden sein, damit das Material vom Energiemodell übernommen werden kann). Falls Ihr Material keine thermischen Eigenschaften hat, können Sie diese aus der Bibliothek hinzufügen (klicken Sie auf + und folgen Sie den Anweisungen).
  • Grundsätzlich empfehlen wir die Haupteinstellung des Energiemodells auf der Standardeinstellung Entwurfskörper und Gebäudeelemente verwenden zu belassen, da so automatisch alle Elemente ausgewertet werden bzw. sogar ein Mischen beider Varianten möglich ist.

Sofern Sie sich noch in einer sehr frühen Entwurfsphase befinden und mit Entwurfskörpern arbeiten, kann das vom Energiemodell zu verwendende Material ebenfalls in der Einstellungen des Energiemodells ausgewählt werden (die genaue Benennung des Materials ist dabei nicht ausschlaggebend, da die Spezifizierung erst später durch das Mapping mit den EPDs erfolgt):

Wichtig: In der ersten Beta-Phase ist die Funktionalität auf die Außenwände des Gebäudes eingeschränkt, die grundsätzliche Idee hinter dem Werkzeug ist es aber, die Bewertung der gesamten Außenhülle zu ermöglichen.

Sobald Sie diese Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie die CO2 Analyse starten. Diese erstellt automatisch das Energiemodell und übermittelt es an die Insight Plattform.

Zuweisen des Karbonkoeffizienten in Insight

Insight ist ein cloudbasierter Dienst, den Sie direkt aus Revit durch die Auswahl von CO2 Analyse Anzeigen in Ihrem Browser aufrufen können:

Wichtigste Funktionen / Fakten im Überblick:

Um die grauen Emissionen für das Projekt auszuwerten, müssen nun die entsprechenden Materialdefinitionen (EPDs) aus der Datenbank ausgewählt werden – dies muss für jedes Material nur einmalig erfolgen, d.h. wenn ein bestimmtes Material in mehreren Wänden / Wandschichten vorkommt, wird das einmal durchgeführte Mapping automatisch vererbt.

Bei Bedarf können natürlich auch eigene Materialdefinitionen angelegt werden:

Wie schon erwähnt, richtet sich diese technische Vorschau an sehr frühe Entwurfsphasen. Mit welchen Werkzeugen Sie in späteren Entwurfsphasen und anhand von detaillierteren Modellen die grauen Emissionen berechnen können, beleuchten wir im nächsten Blogbeitrag.

Falls Sie schon die Gelegenheit hatten, die CO2 Analyse in Revit zu testen, freuen wir uns über Ihr Feedback!

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Lejla Secerbegovic

Lejla ist Architektin und bezeichnet sich selbst gerne als digitale Enthusiastin. Nach dem Architekturstudium an der TU Wien mit Schwerpunkt Architekturinformatik und digitale Medien konnte sie in diversen Architekturbüros in Wien, Köln und Aachen Erfahrungen in allen Leistungsphasen sammeln. Aus dem Wunsch heraus, die BIM und die Digitalisierung im Bauwesen voranzutreiben, wechselte sie 2012 zu einem großen deutschen Bauunternehmen als Revit- und BIM-Expertin. Lejla arbeitet seit 2015 als Technische Spezialistin für BIM bei Autodesk in München und bloggt über Revit, openBIM, Dynamo, generatives Design und Virtual Reality, sowohl hier als auch auf ihrem privaten Blog bim-me-up.com.

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